Wörterbuch
Fränkisch-Deutsch
Tja, ist euch
nicht
schon mal an einem beschaulichem Abend in der Piz aufgefallen, dass
jemand
ein Wort gebraucht hat, dass Ihr nicht zuordnen könnt???
Seid Ihr etwa gar
nicht
aus Franken und die ganze Sprache ist euch ein Rätsel???
So lasst euch
dieses
kleine Wörterbuch, das ich gedenke mit der Zeit zu füllen als
kleine beschauliche Lektüre dienen, um euch mit der
fränkischen
Sprache etwas näher vertraut zu machen, bzw. kleine Lücken zu
schließen. (Liegt des jetzt an meinem dritten Bier, dass ich so
geschwollen
red, oder hab ich was aufn Kopf bekommen ? ? ? )
Für alle
Nichtfranken
gleich zu Anfang als wichtigste Grundlage:
Wir Franken
unterscheiden
nur sehr ungern zwischen hartem und weichem B.
=> Berta = Baula
(B=P)
Wir unterscheiden
auch nicht gern zwischen weichem und hartem D.
=> Dora = Deodor
(T=D,
oder andersrum)
er am Wortende
wird
zu a, wie in odda|oder, odda in Beia(sprich: Bäya)|Bier.
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ck wird als Doppel-g ausgesprochen.
Semmel ist also Weckla, wird aber Weggla gesprochen.
ie mutiert zu äy, wie in "eyh Alter". Das Bier is also
Bäya, wie ist wäy, und so weiter. Ob jetzt äy oder ei
geschrieben, bleibt dabei jedem selber überlassen.
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Der Franke an sich verkürzt auch gerne. So wird nicht nur
er am Wortende zu a, sonder en auch zu n.
So wird gesprochen zu gsprochn und geschrieben zu gschriebn. Aber
Vorsicht! Das gilt nicht immer. So wird beispielsweise schwimmen zu
schwimma verkürzt. Hier haben wir also wieder das uns bereits
bekannte a.
Und? Bemerkt? Da war bereits die nächste Verkürzung
versteckt. Ge am Wortanfang wird zu g. Wie in gsprochn oder gschriebn.
A
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a
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ein
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aans
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eins,
Zahlwort
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allmächd
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Ausruf
des Erstaunens, wird generell überall zu jedem und allem eingesetzt
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B
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Beia,
Bäya
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Bier.
Fränkisches Grundnahrungsmittel und Volksseele
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C
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D
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Daam
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Tauben
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Debbnhaffn
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Deppenhaufen.
Meist nicht böse gemeint.
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Dreggada
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Dreckiger.
a) Auf eine schmutzige Person bezogen(selten).
b) Ein Kartenspiel(fast immer).
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E
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etz (oder
auch äidz)
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Jetzt
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F
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a
Fürdda
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Einwohner
der Stadt Fürth. Gemäß Kennzeichen auch als Fahrendes
Übel, oder Fahrer übt bekannt. Wohl das größere
Übel. Zum kleineren Übel siehe unter Nürmbercha
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G
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Gmaa
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Gemeinde,
Zusammenschluß mehrer Dörfer
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H
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Hooderlumb
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Gauner,
jemand mit schlechtem Lebenswandel
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I
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J
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K
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Kaalfressa
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Spitzname
für Närmbercha(siehe dort), die am Wochenende nix Besseres zu
tun haben, als zu uns aufs Land zu fahren, uns in den Gastwirtschaften
jeden Platz wegzunehmen, und diese dann erst zu verlassen, wenn diese
ordentlich kahl gefressen sind.
Erst wenn das letzte Schäuferle vertilgt,
die letzte Tasse Kaffee getrunken,
und das letzte Stück Kuchen gegessen ist,
wirst du sehen, dass du an Närmbercha auch vollgfressen ned leiden
kannst...
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L
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laamorschert
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lahmarschig,
Bezeichnung für Personen, die sich,... sagen wir mal langsam
bewegen
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M
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Maadla
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Mädchen.
a) Bezeichnung für weibliche Kinder
b) Anrede für Damen, die jünger sind/scheinen als man selbst
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N
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a
Nürmbärcha
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Das
kleinere Übel(siehe Fürdda). Wohnt entweder in der Stadt und
sucht uns am Wochenende heim(siehe Kaalfressa) oder, was noch schlimmer
ist, er ist zu uns herausgezogen(siehe Zouzungne)
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O
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Oorschluch
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Arschloch.
Weitere Beschreibung unnötig.
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P( siehe B)
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Q
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R
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S
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T( siehe D)
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U
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V
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W
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X
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Y
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Z
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Zouzungne
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ein
Hinzugzogener; Davon gibt´s 2 Arten. Der Erste zieht zu uns aufs
Land und gliedert sich ins Dorfleben ein.(Absolute Minderheit, aber
gern gesehen!)
Der Zweite zieht zu uns aufs Land, wegen der guten Luft, der Stille,...
und verklagt dich, wenn du unter der Woche als Bauer mal Mist fahren
musst, oder dein Hahn am Samstag um 5 Uhr früh kräht...
(Leider die Mehrheit und aufgrund sozialer Inlompetenz wohl nicht als
Mensch zu bezeichnen... klingt hart, steh ich auch dazu)
An alle Städter: Bei uns gibts nicht nur gute Luft und Stille,
sondern auch laute Viecher die stinken. Das gehört zum Landleben
dazu! Wenns euch nicht passt,... bleibt in der Stadt!
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